Das Jahr 2020 hat uns alle vor neue Herausforderungen gestellt! Gesundheitlich, emotional, beruflich , wirtschaftlich,….

Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Ich glaube da ging es uns Allen gleich. Auch bei mir war es dieses Jahr beruflich ziemlich still. Das lag einerseits daran, das wir alle Märkte und andererseits leider auch sehr viele Kurse absagen mussten. Das war mühsam, und zeitweise auch sehr deprimierend. Kaum hatte man Pläne gemacht, wurde wieder alles über den Haufen geworfen. Anfang des Jahres war ich noch sehr optimistisch, das Alles schnell wieder gut wird, bald ernüchtert, das es nicht so sein wird und letzten Endes ziemlich frustriert, und auch planlos.

Und dann kam auch noch im Sommer ein familiärer Schlag dazu. Mein Vater verstarb im Juli . Nein, nicht an Corona und auch nicht mit Corona. Das ändert aber nicht an der Traurigkeit, die einen überkommt.

Meine Mutter hat dann im Herbst , vor der kalten Jahreszeit, die Kleidung vom Papa aussortiert und wir haben die Sachen in die Gruft gebracht. Es hat sie getröstet, das sie damit noch etwas Gutes tun konnte.

Natürlich hat meine Mama, meine Geschwister und mich vorher gefragt, ob wir etwas als Erinnerung behalten möchten. Ich hab sie um ein paar von den geliebten Flanell Hemden gebeten. Mein Papa hat immer diese kuscheligen karierten Hemden getragen, solange ich mich erinnern kann. Natürlich hatte ich dabei schon etwas im Kopf, was ich damit machen wollte!

Sie hat mir dann ein Sackerl voll gegeben. Alleine der Anblick von dem Patienten Sackerl, in dem ich das kostbare Gut bekommen habe, versetzte mir einen Stich. Ich hab auch einige Zeit gebraucht , um mich zu überwinden, die Hemden zu zerschneiden.

Aber wie ihr seht, hab ich es doch getan. Ich habe die Hemden in Quadrate mit 20 x 20 Zentimeter zugeschnitten. Die Streifen dazwischen sind 5 cm breit. Ich fügte die Teile dann zu einer kuscheligen Decke zusammen. Für die Rückseite hab ich einfärbigen Flanell verwendet.

Zuschnitt für die Decke

Meine Mama war sehr überrascht, als ich ihr die Decke zu Weihnachten geschenkt habe. Sie hat sich sehr gefreut, und wird auch schon fleißig benutzt. Ich habe genug Material, das ich auch für meine Tochter und mich noch je eine Decke nähen werde. Für meinen Bruder , der kurz vor Weihnachten Geburtstag hat, hab ich eine Polster zur Erinnerung genäht.

Polster

Der ganze kreative Prozess, war für mich auch ein Stück Verarbeitung der Trauer. Und noch dazu konnte ich einigen geliebten Menschen eine Freude bereiten. So habe ich versucht, diesem eigenartigen Jahr noch einen guten Abschluss zu geben.

Jetzt können wir uns einfach in eine kuschelige Decke einwickeln und sich liebevoll erinnern.

Ich hoffe das wir uns Alle im neuen Jahr gesund und kreativ wiedersehen. Sei es bei einem Markt, oder in einem Kurs! Ich freu mich auf jeden Fall schon sehr darauf!